241. Seeflugzeug. Marine-Flugzeuge und -Zeppeline waren
Aufklärungs- und Kampfmittel zugleich. Die Bombenangriffe auf
England wurden zunächst von Zeppelinen ausgeführt, bis auch
diese Aufgabe das Flugzeug übernahm, welches auch mit steigendem
Erfolg zum Angriff auf kleinere Fahrzeuge verwandt wurde. 1918
besaßen wir schon ein erstes Flugzeugmutterschiff.
242. Kustenbatterie in Flandern. Zum Schutz der Seeflanke
unseres Westheeres und unserer U-Boot-Schützpunkte waren zwischen
der holländischen Küste und Westende eine große Zahl
mächtiger, stark befestigter Batterien angelegt, die, wie die
gesamte Verteidigung Belgiens gegen Angriff von See, dem Marinekorps
unterstanden.
243. Minenboje wird in der Nordsee ausgelegt. Die Nordsee war
bald von gewaltigen Minenfeldern durchzogen. Die englischen dienten der
Blockade, unsere dem Schutz der Deutschen Bucht. Wollten U-Boote oder
andere Schiffe ins freie Meer auslaufen, mußten sie von
Räumflottillen begleitet werden. Minenfreies Fahrwasser wurde
durch Bojen gekennzeichnet.
244. Sinkendes Minensuchboot. Der Minen-Such- und
-Räumdienst stellte an die mit ihm betrauten Schiffe — ältere
Torpedoboote, armierte Fischdampfer und eigenes gebaute Minensuchboote
�— hohe Anforderungen und brachte schwere Verluste, meistens durch
Auflaufen auf Minen, häufig aber auch durch Vorstöße
des Feindes, der die Arbeit zu hindern suchte.
245. Übernahme einer Dampferbesatzung. In
U-Boot-Handelskrieg war es oft eine schwierige Frage, was mit den
Besatzungen der versenkten Schiffe geschehen sollte. Wenn irgend
möglich, übergab man sie bald einem neutralen Schiff oder
ließ ihnen Gelegenheit, sich selbst zu bergen. War beides nicht
möglich, so mußte man sie einstweilen auf dem engen U-Boot
mitnehmen.
246. Wachdienst in der Ostsee. In der Ostsee unterstützte
die Flotte die Unternehmungen des Heeres in den baltischen Provinzen
sowie seine Landungen auf den Inseln vor dem rigaischen Busen und in
Finnland. Ebenso wichtig wurde die Sicherung unserer Verbindungen nach
Skandinavien, die den ganzen Krieg über vom Feind nicht
gestört werden konnten.
247. Askaris beim Ausmarsch. In unseren tropischen Kolonien
bestand die Mannschaft der Schutz- und Polizeitruppen aus Eingeborener.
Sie haben sich überall bewährt. In Ostafrika konnte sich General
von Lettow bis zum Kriegsende mit ein paar tausend Askaris gegen eine
Übermacht von zeitweilig mehr als 300 000 Mann behaupten. In
Kamerun dauerte der deutsche Widerstand bis Anfang 1916.
248. Reiter in Südwestafrika. Unsere Schutztruppe in
Südwestafrika war beritten und bestand fast ganz aus Weißen.
Am 9.
7. 1915 mußte sie bei Korab kapitulieren. 60 000 Mann hatte
die Südafrikanische Union einsetzen müssen, um unsere 6000
Reiter in einjährigem Kampfe zu überwinden.
249. Askaris in Behelfsuniformen. Die Lettowtruppe in Ostafrika
verstand es meisterhaft, ihrer Not an Waffen und Ausrüstung immer
wieder Herr zu werden. Sie schuf auf allen Gebieten des Bedarfes
Ersatzmittel und lebte im übrigen von dem, was sie dem Feinde
abnahm. Daß dadurch die Truppe allmählich sehr buntscheckig
aussah, versteht sich.
250. Japanische Artilleriebeobachtung vor Tsingtau. Nach
Ablehnung des Übergabe-Ultimatum vom 15. 8. 1914 landeten die
Japaner unter dem Schutz ihrer Flotte über 50 000 Mann vor unserer
schwachen Festung, die nur von 3000 Mann und ein paar kleinen Schiffen
verteidigt werden konnte. Nach heldenhaftem Widerstand mußte die
Besatzung am 7. 11.
1914 kapitulieren.
Letzte
Änderung am 21. Oktober 2014