91. Deutsche Grabenbesatzung an der Somme. Als fast alle
deutschen Reserven durch Verdun und die Brussilow-Offensive
gegen die Österreicher gebunden waren, gingen Franzosen und
Engländer am 24. 6. 1916 an der Somme zu groß angelegten Gegenangriff
über. Sie konnten in monatelangem Kampfe unsere Front wohl
zurückdrängen, aber nicht durchbrechen.
92. Engländer mit Grabenspiegel. Da die französische
Armee vor Verdun stark zermürbt worden war, übernahmen die
Engländer Juni 1916 zwei Drittel der Angriffsfront an der Somme.
Unser Bild zeigt, wie ein Engländer die deutschen Gräben
erkundet, ohne die Deckung zu verlassen: ein kleiner Spiegel wird auf
dem Bajonett über die Brustwehr gehoben.
93. Start eines Fesselballons. Fesselballons wurden mit Kabeln
am Boden verankert und nach dem Aufstieg mit Winden eingeholt. Sie
dienten der taktischen wie der Artilleriebeobachtung. Wind
beeinträchtigte die Benutzung oft bis zur Unmöglichkeit. Sehr
nachteilig war auch die starke Gefährdung durch Flieger. An einem
einzigen Tag der Sommeschlacht zerstörten sie uns von neun Ballons
sechs.
94. Vorgehen einer Maschinengewehrabteilung. Als die englische
und französische Infanterie am 1. 7. 1916 an der Somme vorbrachen,
konnten sie über die völlig zerschossenen deutschen
Gräben stellenweise bis in die Batteriestellungen vorstoßen.
Dann aber verstellte sich der Widerstand. Maschinengewehrnester und
Dorftrümmer wurden zu Stützpunkten der deutschen Abwehr.
95. Dorftrümmer. Die Häuser der Dörfer auf den
Großkampffeldern waren bald nur noch Trümmerhaufen. Unter
ihnen häuften in den kellern Stäbe, Reserven und
Sanitätsanstalten, oder sie bargen Geschütze und
Maschinengewehre. Oft waren die Dörfer nur noch an Tafeln mit
Ortsnamen zu erkennen.
96. Umladen schwerer Munition. Die ungeheuren Mengen
Schießbedarf, die der Krieg täglich verschlang, wurden aus
Munitionszügen ersetzt, welche möglichst bis dicht hinter die
Front vorgeführt wurden. Die Anfuhr zu den Batterien erfolgte auf
Förderbahnen, mit Kraftwagen oder Pferden.
97. Am Fliegermaschinengewehr. An der Somme beherrschten
Engländer und Franzosen die Luft zunächst fast vollkommen.
Keine Batterie, keine Stellung blieb unentdeckt, bis tief ins
Hinterland fielen die Bomben. Unsere Flugzeuge konnten weder
aufklären noch Artillerie einschießen. Erst nach langen
Wochen wurde von den deutschen Kampffliegern das Gleichgewicht der
Kräfte hergestellt.
98. Verwundete Neger in einem deutschen Lazarett. Engländer
und Franzosen verwandten schon 1914 farbige Truppen. Während dann
die Briten ihre Inder aus klimatischen Gründen bald nur noch im
Orient einsetzen, vermehrte Frankreich seine Farbigen vor unserer
Westfront unausgesetzt. In vordersten Linie kämpften hier vor
allem Marokkaner, algerische und Senegalschützen.
99. Fallschirmlandung. Fesselballons, Zeppeline und Flugzeuge
waren schließlich sämtlich mit Fallschirmen
ausgerüstet. Sie haben sich vor allem bei den Fesselballons
bewährt. Bei Artilleriebeschießung konnte man diese meist
rechtzeitig einholen, aber bei einem Angriff mit Leuchtspurmunition aus
dem Flieger-MG. gab es kaum andere Rettung als den Absprung.
100. Verbandplatz dicht hinter der Front. Die Gesamtzahl der
Verwundeten betrug bei allen am Weltkrieg beteiligten Völkern
zusammen 17 Millionen. Deutschland hatte einen Anteil von 4,2
Millionen. Durch den hohen Stand unseres Sanitätswesens und die
Kunst deutscher Ärzte war es in einem sehr großen
Prozentsatz möglich, die Verletzungen völlig auszuheilen.
Letzte
Änderung am 13. Mai 2014