81. Feldkanone in Deckung. Geschütze kann man meist nur
splittersicher eindecken. So mußte gerade bei der Artillerie
gegen Luft- und Erdbeobachtung auf Tarnung besonderer Wert gelegt
werden. Man suchte sie zu erreichen durch unregelmäßige
Aufstellung der Geschützte, Verwischung frischer Erdarbeiten,
Beseitigung aller Gleise und Trampelpfade sowie durch Anlage von Masten
und Blenden.
82. Schneeschuhpatrouille. Der Kampf in den Vogesen wurde von
vornherein im wesentlichen mit Landwehr geführt. Im Winter 1914/15
wurde sie durch unsere ersten Schneeschuhtruppen ergänzt.
Später verwendete man, namentlich im erbitterten Ringen um den Hartmannsweilerkopf,
noch weitere aktive Truppen. In den letzten Kriegsjahren galten die
Vogesen dann als „Erholungsfront“.
83. Gefangenenverhör. Die Vernehmung der Gefangenen war
für die Beurteilung der Lage, der Stärke und Absichten des
Gegners von größter Bedeutung. Das Befragen erforderte
großes Geschick, denn die Soldaten aller Heere waren
nachdrücklich darauf hingewiesen, nichts oder nur Falsches
auszusagen. Viele kleine Unternehmungen im Stellungskrieg dienten nur
der Einbringung von Gefangenen.
84. Der Barbier im Schützengraben. In den ersten
Kriegsmonaten war der Soldat sehr stolz auf einen großen
Vollbart, den er sich schon deshalb wachsen lassen mußte, weil
während des Vormarsches kaum Zeit zum Rasieren vorhanden war.
Später verschwanden jedoch die Bärte vollständig, zumal
sie ein sicheres Schließen der Gasmaske verhinderten.
85. Waldgraben vor Verdun. Während des Verdun-Angriffs
konnte sich unsere Infanterie meist nur notdürftigste Deckung
schaffen. Das unausgesetzte Artillerie- und MG.-Feuer auf Stellungen
und Wege machte gründliche Arbeit und das Heranschaffen von
Material fast unmöglich. Wetter und gelände erhöhten die
Schwierigkeiten. Was trotzdem geschaffen wurde, war bald wieder
zerschlagen.
86. Franzosen bringen vor Verdun ein schweres Geschütz in
Stellung. General
Herr glaubte nach unseren ersten Angriffen, das Ostufer der Maas
aufgeben zu müssen. Dagegen befahl General
Pétain, Verduns neuer Verteidiger, keinen Schritt zu
weichen. Es gelang ihm nach Ankunft von Verstärkungen und einer
gewaltigen Artillerie, die Festung zu retten.
87. In der Ornesschlucht.
Mulden und Schluchten schützten Artillerie, Reserven und Verkehr
wenigstens vor Bodensicht. Aber da der Feind weiß, daß sie
ausgenutzt werden, und genug technische Mittel hat, in sie hinein zu
langen, ist auch in ihnen die Sicherheit sehr gering. Vor Verdun lagen
alle Senkungen ständig unter schwersten Feuerüberfällen,
und es sah in ihnen furchtbar aus.
88. Französische Trägerkolonne bei Verdun. Der kampf
um Verdun verschlang ungeheure Mengen von Kriegsmaterial. Sein
Antransport war äußerst schwierig, da auch das
Hintergelände ständig unter schwerstem Feuer lag.
Förderbahnen konnten im allgemeinen nur bis in die
Artilleriestellungen vorgeführt werden. Von da aus mußte man
auf beiden Seiten alles vortragen.
89. Treffer in eine Sanitätsformation. Vor Verdun lagen bis
weit ins Hinterland hinein auch die Sanitätseinrichtungen immer
wieder unter Feuer. Besonders schwer hatten es neben den
Truppen-Ärzten und -Sanitätsmannschaften die
Sanitätskompanien, denen die Betreuung der Verbandplätze
dicht hinter der Front und Rückbefördung der Verwundeten
oblag.
90. Unterstützungen in Deckung. Unterstützungen und
Reserven konnten sich beim Angriff auf Verdun meist nur
kümmerlichste Deckung schaffen. Manchmal vermochte man
französische Anlagen zu verwerten, oft aber mußte man sich
lange mit der Ausnutzung von Hängen und Trichtern begnügen.
Dabei bekamen die Unterstützungen häufig noch mehr Feuer als
die vorderste Linie.
Letzte
Änderung am 13. Mai 2014