101. Deutsche Meldegänger in der Sommeschlacht. Eines der
schwierigsten Probleme der Gefechtsführung war die
Nachrichtenübermittlung auf dem Schlachtfeld. Es wurde trotz aller
technischen Erfindungen nie zur Zufriedenheit gelöst. Der
Meldegänger blieb im Großkampf der Hauptträger des
Nachrichtendienstes. Er hat sich im Weltkriege unsterblichen Ruhm
erworben.
102. Gefangene Engländer. Bis Ende September waren
Engländer und Franzosen an der Somme bis höchstens 15 km
vorangekommen. Der Durchbruch war nicht gelungen und jetzt aussichtslos
geworden. Die Angriffe wurden dennoch fortgesetzt, aber ihre Wucht
ließ allmählich nach. Ende November erlosch die Schlacht.
Sie hatte unseren Gegnern 750 000 Tote, Verwundete und Gefangene
gekostet.
103. Artilleriebeobachtung im Osten. Die Ausdehnung unserer
Ostfront erlaubte meist nur eine ganz schwache Besetzung der Stellungen
mit Infanterie. Um so wichtiger wurde die Vorbereitung der
artilleristischen Abwehr. Jede Batterie mußte sofort überall
hinschießen können, wohin ihre Geschütze nur trugen. Es
durfte keinen Punkt geben, der nicht von den Beobachtern einzusehen war.
104. Österreichischer Trainfahrer. Im Osten waren
namentlich bei schlechtem Wetter die Wegverhältnisse derart,
daß wir uns bald entschließen mußten, einen
großen Teil der schweren Fahrzeuge unserer Kolonnen durch
leichtes Bauernfuhrwerk, sogenannten „Panje“-Wagen, zu
ersetzen. Unsere Verbündeten hatten ihren Train von vornherein mit
ganz leichtem Gerät ausgerüstet.
105. Truppenverschiebung im Osten. Als durch die
Brussilow-Offensive (4. 6. 1916) die ganze österreichische Front
in Wolhynien ins
Wanken geriet, eilten aus anschließenden Stellungen und aus dem
Westen deutsche Truppen herbei, um die zurückgehenden
Österreicher zu stützen. Dadurch gelang es Ende Juni 1916,
dem Vordringen der Russen Einhalt zu gebieten.
106. Sanitätskompanie auf dem Marsch. Jede Truppe
besaß eigene Ärzte und Sanitätsmannschaften.
Außerdem hatten die größeren Verbände
Sanitätskompanien und Feldlazarette. Im Bewegungskrieg
marschierten diese in engster Verbindung mit der fechtenden Truppe. Im
Stellungskrieg wurden die Sanitätsanstalten meist
„bodenständig“.
107. Feldgraue als Handwerker. Das deutsche Heer hatte bei einer
Stärke von 13 Millionen Mann einen ungeheuren Bedarf an
Bekleidung. Trotz des großen Rohstoffmangels konnte es aber bis
zuletzt ausreichend versorgt werden. Einfache
Wiederherstellungsarbeiten an Uniform und Schuhwerk besorgte die Truppe
durch ihre Handwerken selbst.
108. Russischer Parlamentär. Der Parlamentär ist
unverletzlich, doch muß er durch eine weiße Flagge und
Signale erkennbar sein. Gewöhnlich hat er seine Botschaft dem
ersten Offizier, auf den er trifft, zu übergeben. Läßt
man ihn ausnahmsweise zu einer höheren Kommandostelle durch, so
müssen ihm zur Verhütung von Spionage die Augen verbunden
werden.
109. Deutsche Truppen auf dem Wege zur rumänischen Front.
Nach den großen Erfolgen der Brussilow-Offensive glaubte
Rumänien, daß ein günstiger Zeitpunkt für die
längst geplante Angliederung benachbarter Teile Ungarns gekommen
sei. So erklärte es am 27. 8. 1916 den Krieg und griff an. Trotz
angespanntester Lage entschlossen sich die Mittelmächte
unverzüglich zur Gegenoffensive.
110. Österreicher beim Kabellegen an der rumänischen Front.
Der Angriff der Mittelmächte auf Rumänien erfolgte
gleichzeitig aus Siebenbürgen
und Bulgarien. Wieder wurde der Nachrichtendienst für die Leitung
der Operationen von höchster Bedeutung. Bei den großen
Geländeschwierigkeiten und dem lange Zeit sehr schlechten Wetter
hatten die Nachrichtentruppen oft schwere Arbeit.
Letzte
Änderung am 14. Mai 2014