201. Gasschutz für Pferde. Die Frage des Gasschutzes von
Pferden wurde im Kriege nicht mehr gelöst. Es blieb bei Versuchen
und Behelfen, wie Futterbeuteln mit nassem Heu, wie sie die Pferde auf
unserem Bilde tragen. Dünne Gasschwaden vertrugen die Tiere auch
ohne Schutz.
202. Annamiten. An der Westfront kämpften 1918 gegen uns
neben Franzosen, Engländern und Amerikanern auch Portugiesen,
Italiener und Russen. Die Verwendung von Marokkanern und Schwarzen
durch Frankreich nahm noch zu, und hinter der Front setzte dieses nun
auch Eingeborene aus Indochina und Madagskar ein.
203. Champagne-Offensive. Unsere Angriffsabsichten beiderseits
Reims waren den Franzosen bekannt. Sie räumten rechtzeitig ihre
vorderen Linien und erwarteten uns in rückwärtigen
Stellungen, die völlig intakt waren, da sie von unserer Artillerie
nicht beschossen wurden. Vor ihnen kam unser Angriff zum Erliegen. Das
Scheitern unserer Offensive brachte den Umschwung der Kriegslage.
204. Deutscher Sturmwagen. Die ersten deutschen
Sturmwagenabteilungen waren meist mit Tanks ausgerüstet, die man
den Engländern abgenommen hatte. Allmählich traten auch
deutsche Modelle hinzu. Aber die deutsche Tankwaffe wurde nur langsam
entwickelt, und das Fehlen einer genügenden Zahl von Sturmwagen
war einer der Gründe, warum wir 1918 schließlich doch nicht
den Sieg errangen.
205. Tankgewehr. Nach dem Scheitern der Offensive
vom 15. 7., dem schweren Rückschlage vom 18. 7. und dem
„schwarzen“ 8. 8. konnte es, zumal nun auch die amerikanischen Massen
in den Kampf traten, nur noch darauf ankommen, durch zähen
Widerstand einen erträglichen Frieden zu ertrotzen. Es war gut,
daß wir wenigstens der Tankgefahr bald wieder einigermaßen
Herr wurden.
206. Maschinen-Flak. Zwischen den schwereren
Flugabwehrgeschützen und den Abwehrmaschinengewehren steht die
Maschinen-Flak, ein kleinkalibriges Geschütz, das durch
automatische Einrichtungen sehr schnell schießen kann und dessen
Geschoßgarbe durch Rauchentwicklung der Geschosse leicht zu
beobachten ist. Gegen sehr hoch fliegende Flugzeuge ist sie nicht
verwendbar.
207. Rohrzerspringer. Die Abwehrkämpfe im Herbst 1918
stellten an die Artillerie beim Schutz der Infanterie und bei der
Tankabwehr gewaltige Anforderungen. Ihre Verluste an Menschen, Pferden
und Gerät wurden ungeheuer. Viele Geschütze wurden, meist
infolge Fehlern an der Munition, durch Rohrzerspringer zerstört,
indessen konnte bis zum Kriegsende immer alsbald Ersatz geliefert
werden.
208. Geheizter Fliegeranzug. Mit größter Aufopferung
erfüllten unsere Flieger ihre Pflicht, obwohl die feindliche
Übermacht von Tag zu Tag gewaltiger wurde. Ausgezeichnetes,
teilweise überlegenes Material kam ihnen zu Hilfe. So fliegen
unsere Jagdflugzeuge schon damals schnell bis zu 6000 m. Natürlich
erforderten solche Höhen Schutz der Besatzungen gegen Kälte
und Atemnot.
209. Rückzugskämpfe. Schritt für Schritt wich in
heldenmütigem Kampfe unser gelichtetes und todmüdes Heer auf
die Antwerpen-Maas-Stellung, in der endgültig wieder haltgemacht
werden sollte. Ein Ausharren in ihr zur Ertrotzung erträglicher
Friedensbedingungen wäre möglich gewesen. Da aber zerschlug
die Revolution in der Heimat auch die letzte Hoffnung.
210. Bagage auf dem Rückmarsch. Am 11. 11. 1918 wurde unter
schwersten Bedingungen Waffenstillstand geschlossen. Die Räumung
der besetzten Gebiete in kürzester Frist und die Rettung
großer Heersesteile vor Gefangenschaft wäre nicht
möglich gewesen, wenn nicht unerschütterliche Disziplin
unserer Fronttruppen der meisterhaften Führung zur Seite gestanden
hätte.
Letzte
Änderung am 6. August 2014