191. Rücktransport von Verwundeten. Zur
Rückführung von Verwundeten, die nicht zu gehen vermochten.
mußte man das planmäßige Gerät oft durch Behelfe
ergänzen. Besonders gern verwendete man hierbei auch die kleinen
Wägelchen, die bei allen Heeren zum Fortschaffen von
Maschinengewehren benutzt wurden. Zum Tragen und Ziehen stellte man
häufig Gefangene an.
192. Erbeutetes Eisenbahngeschütz. Im Verlaufe des Krieges
kamen auf beiden Seiten Eisenbahngeschütze in Gebrauch. Ihre
Lafette ist ein schwerer Eisenbahnwagen. Sie haben den Vorteil der
raschen Ortsveränderung. Der Schuß kann allerdings nur in
Gleisrichtung oder wenig seitlich davon abgegeben werden. Unser Bild
zeigt eine franz. Kanone, die von uns in d. Mai-Offensive erbeutet
wurde.
193. Vormarsch gegen die Bolschewisten. Um Rußland zu
einem wirklichen Friedensschluß zu zwingen, traten am 18. 2. 1918
nach Ablauf des Waffenstillstandes unsere Truppen den Vormarsch nach
Livland und Estland, nach Wolhynien und in die Ukraine an. Nun fanden
sich die Russen endlich am 3. 3. zur Unterzeichnung des
Friedensvertrages von Brest-Litowsk bereit.
194. Deutsche Truppen in Finnland. Nur mühsam vermochten
sich in Finnland Freiwilligenverbände der Bolschewisten zu
erwehren. Auf den Hilferuf der finnischen „weißen“ Regierung
landeten wir am 3. 4. 1918 bei Hangö die
Ostseedivision unter Graf.
v. d. Goltz, und nun gelang es schnell, der Roten Herr zu werden.
Ein Teil der neuen finnischen Truppen war übrigens in Deutschland
ausgebildet worden.
195. Reiter in der Ukraine. Ein großer Teil unserer
wenigen noch berittenen Kavallerie war im Jahre 1918 durch den
Einmarsch in die Ukraine gebunden. Angesichts der großen
Entfernungen war sie dort unentbehrlich. Einzelne Reiterverbände
gelangten bis an das Asowsche Meer
und sogar bis fast an den Don.
196. Deutsche Infanterie bei Tiflis. Der
ungeheure Bedarf an Betriebsstoffen für Motore machte es
nötig, uns auch der reichen Erdölschätze in
Transkaukasien zu versichern. So wurden im Frühjahr 1918 dort
zunächst schwache Kräfte gelandet, die bis zur Stärke
einer Division vermehrt werden mußten. Zu einer wirklichen
Ausbeutung der petroleumquellen kam es aber nicht mehr.
197. Pferdekauf in der Ukraine. Der Vormarsch in die Ukraine
wurde vor allem deswegen unternommen, weil wir hoffen durften, durch
Ausbeutung des gewaltigen, so fruchtbaren Landes die bedrohlich
gewordene Ernährungslage der Mittelmächte zu bessern. Auch
die Behebung unseres Pferdemangels konnte erwartet werden.
198. Russische Kavallerie. Mit Einzug der
Bolschewistenherrschaft zerfiel das russische Heer völlig. Der
Großteil der truppen löste sich auf, andere bildeten die
Stämme der „roten“ und „weißen“ Armeen, und wieder andere
traten, namentlich in der Ukraine, auf deutsche Seite, um mit uns
gemeinsam die Ordnung wiederherzustellen.
199. Juli-Angriff an der Marne. Der Marne-Champagne-Angriff
vom 15. 7. sollte vor dem großen Angriff auf die Engländer
in Flandern nochmals französische Reserven verbrauchen und unsere
Linien verbessern. Der Übergang über die Marne bei Dormans glückte,
aber der Mißerfolg in der Champagne zwang dazu, alsbald wieder
auf das Nordufer des Flusses zurückzugehen.
200. Französischer Grabenbagger. Zum Bau
rückwärtiger Stellungen wurden auf beiden Seiten in
großem Umfange Maschinen verwendet. Während dem Feinde
außerdem starke Arbeitskräfte aus seinen Kolonien zur
Verfügung standen, mußte bei uns neben Armierungstruppen und
Gefangenen die fechtende Truppe stark herangezogen werden.
Letzte
Änderung am 5. Juli 2014