51. Bagage wird verladen. Unsere großen Erfolge im Osten
in den Jahren 1914/15 verdanken wir mit in erster Linie der
mustergültigen Ausnutzung der Eisenbahnen, welche es uns
ermöglichte, schnell und überraschend Truppen an
entscheidenden Stellen zum Angriff zu versammeln und nach dem Schlage
an entblößte oder gefährdete Fronten
zurückzufahren.
52. Entlausen. Vor allem im Osten hatten die Truppen unter
Ungeziefer aller Art stark zu leiden. Läuse konnten zudem schwere
Krankheiten übertragen. Im Anfang mußte sich die Truppe mit
unzulänglichen Mitteln helfen. Erst die Einrichtung von
Entlausungsanstalten vermochte die Plage zu mildern und die Gefahren zu
beseitigen.
53. Schutzimpfung im Felde. Noch 1870/71 waren die Verluste
durch Seuchen und Krankheit größer als die durch
Waffengewalt. Im Weltkrieg konnten demgegenüber jene Ausfälle
stark eingeschränkt werden. Dies wurde vor allem durch eine
umfassende Schutzimpfung erreicht, die teils in der Heimat, zumeist
aber hinter der Front in vorbildlicher Weise durchgeführt wurde.
54. Im Schützengraben. Unsere Ost-Operationen kamen Ende
September zum Stehen. Die außerordentlichen Schwierigkeiten des
Nachschubs zur nun bis etwa in die Linie Riga-Czernowitz
vorgetragenen Front brachten der Truppe große Entbehrungen. Aber
den deutschen Soldatenhumor, der sich auch in allerhand Neckereien mit
„Iwan“ äußerte, vermochten sie nicht zu brechen.
55. Italienische Bersaglieri. Bei Ausbruch des Weltkrieges war
Italien trotz seines Bündnisses mit Deutschland und
Österreich neutral geblieben. Im April 1915 verpflichtete es sich
durch den „Londoner Vertrag“, an der Seite der Entente zu kämpfen,
wofür ihm Gebietszuwachs auf Kosten der Donau-Monarchie und der
Türkei zugesichert wurde. Am 23. 5. 1915 erklärte es an
Österreich den Krieg.
56. Abgestürztes italienisches Auto. Die italienische
Hauptoffensive richtete sich gegen die Isonzofront. Die Angriffe bei Görz brachten
aber dem Feinde keinen nennenswerten Erfolg. Ebenso gelang es den
Österreichern, die Tiroler und Kärntner Alpenfront zu
behaupten. Die Angriffe lösten sich hier in einzelne Kämpfe
auf, bei denen auch die Gefahren des Hochgebirges viele Opfer forderten.
57. Indische Soldaten. Im Herbst 1914 hatten die Engländer
bei Lille und Ypern versucht,
indische Truppen zu verwenden. Diese waren aber dem Klima nicht
gewachsen. So wurden sie ab 1915 fast nur noch im Orient und in Afrika
eingesetzt, wo sie ihre alte Tapferkeit bewährten. Die Hoffnungen,
die wir auf einen Abfall Indiens von England setzen, erwiesen sich als
trügerisch.
58. Englischer Angriff auf die Dardanellen. Um die Türkei
niederzuwerfen und eine Verbindung mit Rußland herzustellen,
richteten die Engländer und Franzosen vom Februar 1915 bis Januar
1916 starke See- und Landangriffe auf die Dardanellen. Die
Türken hielten aber trotz unzulänglicher Ausrüstung
unter deutscher Führung tapfer stand.
59. Englischer Posten auf Gallipoli. Unter riesigen Verlusten
scheiterten die von der Entente zu Wasser und zu Lande unternommenen
Angriffe auf die Dardanellen. Dieser Erfolg der deutschen und
türkischen Verteidiger war um so höher zu werten, als diese
unter starkem Munitionsmangel litten. Anfang Januar 1916 zog der Gegner
seine Truppen von der Halbinsel Gallipoli vollständig zurück.
60. Türkische Sanitätskarawane. In den unendlich
weiten und wasserarmen Gebieten Mesopotamiens, Syriens und
Palästinas war das Kamel Hauptträger des Nachschubs. Auch der
Bedarf für die Verwundetenpflege mußte oft auf dem
Rücken dieser zähen und genügsamen Tiere transportiert
werden. Der „Rote Halbmond“ auf den Lasten unsere Karawane entsprach
dem christlichen „Roten Kreuz“.
Letzte
Änderung am 13. Mai 2014