231. Die polnische Legion wurde von Pilsudski
schon bald nach Ausbruch des Weltkrieges gegründet und
kämpfte auf österreichischen Seite. Am 5. 11. 1916
proklamierten die Mittelmächte ein selbständiges
Königreich Polen. Aber die hiervon erwarteten Millionen polnischer
Freiwilliger blieben aus.
232. Der Feldmarschall begrüßt seinen alten Kompaniechef.
Am 18. 8. 1918, dem Tag von St. Privat, besuchte der Feldmarschall das
3. Garde-Rgt. z. F., in dem er aufgewachsen war. Hierbei hatte er die
Freude, seinen alten Kompaniechef, den hochbetagten Major von Seel,
wiederzusehen, mit dem er 1866 und 1870/71 im Felde gestanden hatte.
233. Die russischen Volkskommissare erscheinen in Brest-Litowsk.
Auf das Angebot der neuen sowjetrussischen Regierung vom 26. 11. 1917
wurden in Brest-Litowsk, dem Hauptquartier des Oberkommandos Ost, die
Friedensverhandlungen zwischen Rußland und den Mittelmächten
eröffnet, jedoch erst unter dem Druck unseres neuen Vormarsches
schlossen die Russen am 3. 3. 1918 endlich ab.
234. Die Rückkehr unserer Fronttruppen in die Heimat begann
Ende November 1918. Ihre mustergültige Haltung ließ die
ordnungsliebende Bevölkerung, die bisher dem wüsten Treiben
der Soldatenräte und ihres Anhanges hatte zusehen müssen,
aufatmen. Überall wurden die Fronttruppen feierlich
begrüßt. Freilich hatten sich diese den Einzug einst ganz
anders gedacht.
235. Auf der Hochseeflotte. Zum geschlossenen Gefechtseinsatz
gelangten die Linienschiffe unserer Hochseeflotte nur ein einziges Mal,
in der Skaggerakschlacht
am 31. 5. 1916. Spätere Versuche, die Engländer zum Kampf zu
stellen, gelangen nicht. Den letzten — im Oktober 1918 — vereitelte die
Revolution. — Kreuzer und Torpedoboote hingegen kamen häufig an
den Feind.
236. Admiral Graf Spee. Ende Oktober 1914 war es Graf Spee
gelungen, sein Geschwader auf fünf Kreuzer zu bringen, mit denen
er am 1. Nov. bei Coronel einem englischen Geschwader eine schwere
Niederlage bereitete. Von da aus lief er den Hafen von Valparaiso
an. Unser Bild zeigt ihn mit dem deutschen Gesandten in Chile, der ihm
wichtige Aufklärungen über die Kriegslage geben konnte.
237. U-Boot läuft Cattaro
an. 1914 fanden unsere U-Boote ausschließlich gegen
Kriegsschiffe Verwendung. 1915 wurden auch Boote ins Mittelmeer
entsandt. Im selben Jahr begann der „Handelskrieg“, der bis Februar
1917 unter wechselnden Gesichtspunkten geführt wurde. Erst
später entschlossen wir uns endgültig zur
uneingeschränkten Kampfführung, mit der wir England auf die
Knie zu zwingen hofften.
238. U-Boot übernimmt Torpedos. Bei der Mobilmachung hatten
wir nur 21 U-Boote. Bis zum Kriegsende wurden etwa 370 weitere Boote in
Dienst gestellt, etwa 400 waren beim Waffenstillstand noch im Bau oder
geplant. Die Bewaffnung der U-Boote bestand aus Torpedos, Artillerie
bis zu 15 cm Kaliber und Minen. Alle diese Waffen wurden
schließlich gleich wichtig.
239. Posten auf Helgoland. Die Festung Helgoland war einer der
wichtigsten Stützpunkte zur Sicherung der Deutschen Bucht. Sie war
mit schwersten Geschützen bestückt und gegen Handstreiche
gesichert. Ihre Hafenanlagen boten kleineren Schiffen Zuflucht. — Auch
die Befestigungsanlagen von Helgoland mußten infolge des Diktats
von Versailles von Grund auf zerstört werden.
240. Beobachtung einer Küstenbatterie. Die deutschen
Küsten waren zu Lande geschützt durch Befestigungen und
Batterien. Diese lagen vor allem an den Zufahrten zu unserem Kriegs-
und Handelshäfen. Die Bedienung stellten teilweise die
Matrosenartillerie, teilweise das Heer. Die Ausrüstung der
Batterien bestand aus Kanonen, Haubitzen und Flaks.
Letzte
Änderung am 21. September 2014