211. Feldzahnarzt. Sehr bald wurden neben den übrigen
Sanitätsanstalten hinter den Fronten auch zahnärztliche
Stationen eingerichtet. Zunächst waren diese recht primitiv, aber
im Stellungskrieg entwickelten sie sich dann zu mustergültigen
Anlagen. Mancher Soldat hat erst im Kriege den Wert guter Zahnpflege
kennengelernt.
212. Hundelazarett in der Etappe. Am Ende des Krieges
besaß das deutsche Heer 20 000 Kriegshunde, die vor allem bei der
Nachrichtenübermittelung und im Sanitätsdienst Verwendung
fanden. Für die Erziehung der Hunde wurden besondere Einrichtungen
geschaffen, für ärztliche Behandlung sorgten spezielle
Lazarettanstalten.
213. Pferdelazarett in der Etappe. Bei schwierigen Operationen
muß man bisweilen die Pferde „werfen“, d. h. fesseln und zu Boden
reißen. Dies kann vermieden werden, wenn man über drehbare
Tische verfügt. Das Tier wird an die erst senkrecht stehende
Platte angeschnallt. Alsdann wird der Tisch so gedreht, wie der
Veterinär ihn braucht.
214. Pferd in Behandlung. Die Sanitätsanstalten für
unsere Pferde erfuhren im Laufe des Krieges einen sehr starken Ausbau.
Es gab Pferdelazarette, Räudelazarette und auch
Pferdeerholungsheime. Neben den blutigen Verlusten zehrte an den
Pferdebeständen vor allem die Räude. Zu ihrer Behandlung fand
man erst sehr spät in der Vergasung ein wirklich brauchbares
Mittel.
215. Sammelstelle. Unsere Rohstoffnot zwang zu
größter Sparsamkeit; auch in der Etappe und bis dicht hinter
die Front wurde jegliches Altmaterial aufs sorgfältigste gesammelt
und zur Wiederverwendung planmäßig abtransportiert. Bei der
Truppe gab es besondere Sammeloffiziere und -kommandos. Prämien
erhöhten den Sammeleifer.
216. Bei einer Paßzentrale in der Etappe. Der Schutz des
Heeres gegen Spione und die Abwehr von Sabotage und Schmuggel
erforderten eine sorgfältige Überwachung der Bevölkerung
durch die Feldpolizei. Um einer mißbräuchlichen Benutzung
von Ausweispapieren vorzubeugen, wandte man auch das bewährte
Fingerabdruckverfahren an.
217. Ein Tanz hinter der Front. Unsere Feinde tischten jeden Tag
neue Greuelnachrichten über schlechte Behandlung der Einwohner in
den besetzten Gebieten auf. In Wirklichkeit war diese überall sehr
korrekt und anständig. Die Beziehungen zwischen Soldat und
Einwohnerschaft nahmen oft sogar freundschaftliche Formen an,
namentlich dann, wenn sie länger andauerten.
218. Sackhüpfen beim Sportfest im Ruhequartier. Jeder
Truppenführer suchte seinen Leuten die knappen Ruhetage
möglichst angenehm zu gestalten. Am wichtigsten waren
natürlich gute Unterkunft und Verpflegung. Daneben wurde nach
Kräften für Unterhaltung aller Art gesorgt. Hierbei erfreuten
sich Sportfeste, womöglich mit humoristischen Einlagen, besonderer
Beliebtheit.
219. Soldatenzirkus. Die lange Dauer des Krieges machte es
notwendig, hinter der Front Stätten für Erholung und
Unterhaltung zu schaffen. Soldatenheime, Kantinen und Büchereien
wurden eingerichtet, es gab Theater und Konzerte, Kino und Zirkus.
Besonders gern hatte der Soldat Veranstaltungen, wo es einen handfesten
Spaß zu sehen oder zu hören gab.
220. Der tägliche Heeresbericht. Schon bald nach
Kriegsbeginn hatte man mit der Durchgabe von Heeresberichten begonnen,
welche die militärischen Ereignisse des Tages in knapper Form
zusammenfaßten. Diese Nachrichten waren später oft die
einige Abwechslung im endlosen Einerlei des Stellungskrieges. Sie
wurden nach und nach durch Bildberichte und Soldatenzeitungen
ergänzt.
Letzte
Änderung am 7. August 2014