121. Deutsche Infanterie mit Grabenpanzer. Zur Verbesserung des
Schutzes der Posten in besonders gefährdeten Stellungsteilen
machte man seit dem Jahr 1916 Versuche mit Stahlpanzern. Zu einer
Einführung in größerem Umfange kam es aber nicht, da
der Mann sehr unbeweglich wurde. Besser waren die immer mehr
verwendeten „Stahlblenden“.
122. Klavierkonzert auf der Straße. Wenn im Verlauf der
Kriegshandlungen eine Ortschaft geräumt werden mußte, wurde
von der deutschen Führung auf möglichst weitgehende Sicherung
des Privateigentum geachtet. Wo das Mobiliar herrenlos war oder doch im
Kampfe zugrunde gegangen wäre, wurde alles irgendwie Brauchbare
zur Ausstattung rückwärtiger Quartiere verwendet.
123. Blockhaus im Walde. Überall suchte der deutsche Soldat
sein Quartier möglichst wohnlich zu gestalten. Namentlich an
ruhigen Fronten entstanden häufig wahre Kunstbauten. Oft konnte
man auch beobachten, wie der Soldat selbst gefährliche Wege nicht
scheute, um z. B. für seine Blumenbeete und für die Vasen
benutzten „Ausbläser“ das nötige Wasser zu holen.
124. Essenempfang an der Feldküche. Zur Verpflegung der
Truppen dienten die aus jeweils zwei Teilen bestehenden
Feldküchen. Der Vorderwagen (Protze) wurde für den Transport
des Geschirrs und der Nahrungsmittel benutzt. Im Hinterwagen befand
sich der Herd mit einem großen Speisekessel, der 200 Liter
faßte, ferner ein kleinerer Kessel von 70 Litern für die
Zubereitung heißer Getränke.
125. Gasalarm. Durch Zusammenfassung einer großen Zahl von
Geschützen oder Gaswerfern zu Überfällen auf kleinem
Raum konnte das Kampfgas besonders gefährlich werden. Nur
höchste Wachsamkeit der Gasposten, gute Alarmeinrichtungen und
Masken gaben genügend Sicherheit. Gegen „Gelbkreuz“-Wirkung
mußten auch Kalk und Reservebekleidung bereitstehen.
126. Werbebüro in New York. Im Dezember 1916 hatte die
Entente das ihr durch den amerikanischen Präsidenten Wilson
übermittelte Friedensangebot der Mittelmächte
zurückgewiesen. Deutschland sah sich nun gezwungen, den
unbeschränkten U-Boot-Krieg zu eröffnen, um England durch
Unterbindung des Seeverkehrs niederzuzwingen. Darauf erklärten die
Vereinigten Staaten uns am 6. 4. 17. den Krieg.
127. Armierungssoldaten auf dem Marsch in die Siegfriedstellung.
Im Frühjahr 1917 wollten die Westmächte den Stellungsbogen
Arras-Soissons in ganzer Breite zugleich angreifen. Der zur
Kürzung unserer Fronten im März durchgeführte
Rückzug in die stark ausgebaute Siegfriedfront machte aber die
volle Durchführung des gefährlichen Planes unmöglich.
128. Kathedrale in St. Quentin. Nachdem im Frühjahr 1917
die Siegfriedfront bezogen war, lagen bei St. Quentin
unsere Infanteriestellungen unmittelbar vor den Stadträndern. Der
Artillerie stand in und hinter der Stadt. Diese wurde durch die
englische Beschießung stark zerstört. Besonders schwer litt
die berühmte Kathedrale.
129. Kostbarer Kompaniebesitz. Wohl jede Truppe besaß
einen kleinen Bestand an Milchvieh, Schweinen und oft auch
Hühnern. Die Tiere wurden auf das liebevollste gepflegt, und man
trennte sich nur sehr ungern von ihnen. Überall gab es auch Hunde,
die mit ihren Herren, mit ihrer Kompanie oder Batterie in treuester
Kameradschaft verbunden waren.
130. Auto bei Gasgefahr. Der Gaskampf großen Umfanges
hatte am 22. 4. 1915 bei Ypern begonnen. Hier blies man deutscherseits
mit großem Erfolg Gas aus Stahlflaschen ab, die in die Stellungen
eingebaut waren. Anfang 1916 gingen zuerst die Franzosen zur
Einführung von Gasgeschossen über. Als Schutzmittel wurde die
Gasmaske unentbehrlich.
Letzte
Änderung am 18. Mai 2014